Andreas Körner

 

Man nennt es doch Vita, oder?

 

Da der Lebenslauf nicht mehr Lebenslauf, sondern neudeutsch Vita heißt, folge ich dem Trend und schreibe – einen Lebenslauf. Noch dazu einen unvollständigen. Frechheit!

 

Übrigens: Dass ich mit „Endlich Daunchen“ das Bettenhaus Richter in Dresden-Niedersedlitz für eine Zusammenarbeit gewinnen konnte – sie spendeten ein Daunenkissen für die Lesetour sowie zwei Tüten mit lauter losen Daunen –, freut mich besonders. Denn: In diesem Stadtteil in DD vollbrachte ich nach 1962 die ersten Schreie und Stolperschritte, lernte Roller fahren und legte krakeelend den Grundstein für meinen späteren Job.

 

 

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Ob sich diese Tendenz in der Schule nachzeichnen lässt, müssten meine Deutschlehrer(innen) beantworten. Viele Grüße übrigens an Frau Dr. Meisel. Nach ihrem Zutun hätte ich am liebsten aufgehört zu schreiben.

 

Vor dem „echten“ Job kam noch ein „falscher“: Ja, ich gestehe, ich habe jahrelang im mehr oder weniger blauen Gewand Schrauben geschraubt, mit Feilen gefeilt, durch Rohre geröhrt und beim Schweißen geschwitzt. Auch in Niedersedlitz. Ab 1979. Bis 1986. Das muss reichen.

 

Denn, dem einflussreichen wie profunden Dresdner Musikwissenschaftler, Kritiker, Autor und Journalist Gottfried Schmiedel sei Dank (wirklich: Danke, Go, wo immer Du bist – vielleicht ja mit Jim Morrison, Jimi Hendrix und Maria Callas in einer WG), der Weg in die Zeitung war vorgezeichnet. Bei Schmiedel verbrachte ich von 1981 bis ’87 unzählige private verrauchte Stunden als Nichtraucher, stöberte auf dem Loschwitzer Zweiten Steinweg in Archiven, hörte Westplatten, las, redete und arbeitete an meinem Stil, feilte also wieder. Diesmal allerdings an Songübersetzungen, eigenen Texten, ersten Konzertrezensionen. Bis Schmiedel sagte: Jetzt.

Jetzt war 1986. Vom Schraubstock aus katapultierte ich mich selbst in die Kulturredaktion des Sächsischen Tageblatts als Musik- bzw. später Filmjournalist. Danach ging alles ganz schnell: Alltag, Hygiene-Museums-Anrechte, Dylan in Ostberlin, mit John Mayall in einem Hallenser Hinterstübchen, Zwei Wege, City, Wende, erste Zeitungsfusion (Tageblatt + Sächsische Neueste Nachrichten = Dresdner Neueste Nachrichten), zweite Fusion (Dresdner Neueste Nachrichten + Die Union = Dresdner Neueste Nachrichten), seit 1993 ständig selbst und frei als Journalist.

 

Stationen? DNN-Szeneseite, Plattenrezensionen, Konzertverrisse und Jubel-Oden, eckige Augen vom Filmgucken, mit Bernd Gürtler eine eigene Radionachtsendung, als NRJ (oder Energy) noch ein Plätzlein für handgeklöppelten Rock’n’Roll freihielt, Texte für CD-Cover, Magazine und Zeitschriften, Konzertmoderationen, Schulkino-Workshops und und und...

 

Derzeit? Immer noch Platz an der Les-Bar der Dresdner Neueste Nachrichten im Kulturteil (Musik) sowie in der Sächsischen Zeitung samt Veranstaltungsmagazin PLUSZ im Kulturteil (Film).

 

Das HörMusikBuch „Endlich Daunchen“ ist übrigens der erste öffentliche literarische Seitensprung. Wiederholung grundsätzlich nicht ausgeschlossen.

 

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Vill Spasss damit

Andreas Körner