Michael Schulz

 

„291 Stunden Konzerte und Gastspiele, 382 Minuten Applaus, 54854,23 Kilometer Fahrt mit verschiedenen Automobilen, 964 Meter Kabelaufwickeln, 1601 Minuten Auf- und Abbauen, 84 Liter Alkohol pro Musiker, 720 Stunden Büroarbeit, 719 Stunden Proben, 62 Stunden Studioarbeit, 450 neue Plakate, eine CD, 2688 Stunden Schlaf in verschiedensten Betten, 361 Mal sanftes Frühstück mit wohlschmeckenden Brötchen, ca. 1,387426 Millionen Noten...“

 

Wohl mit einem Augenzwinkern im Hinterkopf schrieben der Saxophonist Michael Schulz und Jochen Aldinger, einer seiner Blue-Tune-Pianisten, diesen Text auf ihre 2001er Jahresendgrußkarte an alle Zuhörer, Freunde, Förderer und Veranstalter.

 

 

Was bin ich? Zuhörer? Unbedingt, denn ich mag Michael Schulz’ festen Sax-Ton seit Jahren. Förderer? Ist man nicht schon Förderer, wenn man in Konzerte geht, CDs kauft, über diese, seine Art Musik redet & schreibt? Dann bin ich einer so wie viele andere auch. Veranstalter? Das nicht. Noch nicht. Mal sehen. In erster Linie bin ich dankbar dafür, dass Michael Schulz meine Idee zu unserem Projekt gemacht hat.

Wir trafen uns 1990 das erste Mal. Schulz spielte Boogie & Blues. Ich mochte Boogie & Blues. Mag ihn noch heute. Kann mir allerdings nicht vorstellen, dass ausgerechnet der Schulz noch immer Boogie & Blues spielt, jedenfalls nicht so, wie man für gewöhnlich beide ins Schema pressen mag. Er ist einfach kein Mann für Jesuslatschenklassiker. Es sei denn...

 

1991 gründete MSch. sein eigenes Trio. Und verschwand zunächst für ein halbes Jahr nach Südkorea und Japan und damit aus meinem Dunstkreis. Als er wieder kam, war sein Ton mit ihm erwachsen geworden. Michael Schulz spielte zeitgenössischen Jazz. Er hatte seins gefunden. Es ist seins bis heute.

Andreas Körner

 

Stationen:

 

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Jahrgang 1963

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seit 1988 freiberuflich

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ab 1991 Konzerte u.a. in der Schweiz, Frankreich, Schweden, Belgien allein oder gemeinsam u.a. mit Fred van Hove, Stefan Schrammel, Conny Bauer, Manfred Hering, Hannes Zerbe

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aktuelles Projekt: Blue Tune mit wechselnden Pianisten, u.a. mit Jochen Aldinger, Wolfgang Torkler, Andreas Gundlach

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spielt(e) regelmäßig  zu Ausstellungseröffnungen; musikalisch-literarische Projekte vereinten ihn u.a. mit Fritz Rudolph Fries, Wolfgang Dehler, Wolfgang Hilbig und Wolfgang Zander (Buch mit CD „hineingefroren“, Pauselius Verlag), eine aktuelle CD erscheint vorr. im Frühjahr 2003)